4. Der Angriff
Die Königin wartete lange Zeit oben im höchsten Turm des Schlosses. Ihre Haare flatterten im Wind wie eine Fahne. Jeden Tag blickte sie stundenlang in die Ferne, in der Hoffnung ihren Sohn oder Ehemann zurückkommen zu sehen. Das Volk, das sie so alle Tage auf dem Turm sah, nannte sie die <<Edelfrau der Winde>>.
Ein Jahr später bemerkte sie im Norden die Armeen der vereinten Königreichen, die gegen den Prinz aufzogen. Die Edelfrau der Winde schlug Alarm, aber es waren nur wenig Krieger im Schloss hintergeblieben. Sie beschloss, jeden in das Schloss hinein zu bringen und es um jeden Preis zu verteidigen.
Die feindliche Armee griff den Turm mit angezündeten Pfeilen an. Überall brachen kleine Brande aus, aber die Edelfrau der Winde lief auf jedes Feuer zu und blies es aus. Der Feind holte daraufhin die Leiter herbei, um über die Mauer zu erklettern. Aber erneut rannte die Königin in alle Richtungen und stieß jede Leiter in die Wassergräben zurück.
Sie verteidigte das Schloss tapfer, ohne nachzulassen. Sie wusste, dass die Gegner zu stark waren, und dass früher oder später das Schloss fallen würde. Aber sie wollte das Beispiel geben und gab den Streit nicht auf.
Sie hatte Recht, denn der König kam letztendlich mit der Verstärkung an. Sie war kleiner als die feindliche Armee, jedoch fest entschlossen, das Volk von Kronk zu retten. Als sie die neue Armee in der Ferne sahen, holten die Gegner die Katapulte hervor, um die Mauern und Türme zu zerstören. Es regnete Kugeln und Steine auf die ängstlichen Menschen im Schloss. Die Armee von Kronk schlug sich einen Weg zur Fallbrücke, um Frauen und Kindern aus dem Schloss zu führen. Der König und seine Armee konnten jedoch nichts machen, um das Schloss selber zu retten. Sie waren zu wenige und hatten keine Katapulte.
Die feindlichen Armeen zerstörte das Schloss komplett. Als nur noch Asche übrig blieb, zogen sie sich in ihre Königreiche zurück, zufrieden über ihren Sieg gegen den Prinzen. Der König und die Königin waren traurig. Das Schloss und einige Häuser waren zerstört, vor allem aber waren viele Männer verschwunden.
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